Von Schwaben an die Donau und zurück

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Zum Glück wachsen Bäume schnell nach und produzieren den Rohstoff, aus dem letztendlich Bücher gemacht werden – auf diesen Gedanken kommt man unwillkürlich, verfolgt man die zahlreichen und sich momentan extrem häufenden Buch-Neuerscheinungen. Gewiss schränkt Corona in vielen Dingen ein, eröffnet dadurch manch anderes Schlachtfeld, um längst vorgehabte Betätigungen endlich zu vollziehen. So erging es auch Emil Henns, der bereits seit vielen Jahren an seinem zweiten Buch bastelte und nun die Zeit und Muse fand, dieses erfolgreich abzuschließen. Emil Henns hat den Stoff hierfür nach jahrelangen Recherchen und zahlreichen Erzählungen, Interviews, Tonbandmitschnitten und Aufschrieben von Beteiligten ins Reine gebracht und zu einem Buch zusammengestellt.
Bereits sein erster Roman „Marionetten im Finale“ beschreibt eine dramatische Liebesgeschichte während der letzten Kriegsjahre 1942 bis 1944 in Jugoslawien: Deutsche und einheimische Partisanen bekämpfen sich. Erwin und Maria werden ungewollt in diesen Kampf verstrickt. Quintessenz: Anti-Kriegsgeschichte, Liebe und Hass, Gutes und Böses, Leben und Tod – auf beiden Seiten.
Der nun vorliegende neue Roman „Von Schwaben an die Donau und zurück“ ist weitgreifender und schildert die Auswanderung der Ahnen 1780 mit einer „Ulmer Schachtel“ von Schwaben an die Donau bei Belgrad, beschreibt den Lebensweg des Donauschwaben Samuel Schumacher, Pfarrer und Abgeordneter im damaligen Jugoslawien und Vater der Hauptfigur des Romans Marbod Schumacher sowie Marbod Schumacher’s Kindheit und den weiteren abenteuerlichen Weg über Studium, Konsulardienste, Kriegserlebnisse, Vertreibung aus der donauschwäbischen Heimat und symptomatische Begebenheiten in der DDR bis hin zum ‚Abhauen‘ am 8.10.1956 in den Westen, quasi zurück nach Schwaben.