Maïssa Bey gehört im französischsprachigen Kulturraum zu den bekanntesten algerischen Schriftstellerinnen. Mit dem Erzählband „Nachts unterm Jasmin“ schließt der Verlag Donata Kinzelbach endlich eine Lücke auf dem deutschen Buchmarkt. Die elf, teils auch politisch engagierten Erzählungen vermitteln uns einen Überblick über soziale, kulturelle und politische Probleme des zeitgenössischen Algeriens aus der Sicht von Frauen verschiedener Herkunft und Altersgruppen. Interessant dabei ist, dass die Autorin nicht mit wertendem Blick misst. Welkende Liebe, enttäuschte Hoffnungen, Leere und Einsamkeit und immer wieder diese Kommunikationslosigkeit sind die beherrschenden Themen. Beys Erzählungen überzeugen durch ihre poetische Sprache.