Autor: Jean Hardouin
Der französische Jesuit Jean Hardouin wurde am 23. Dezember 1646 in Quimper in der Bretagne geboren. Als begabter Sohn eines Buchdruckers und Buchhändlers hatte er sein langes Leben buchstäblich immer inmitten von Büchern verbracht. Im Alter von 16 Jahren trat am 25. September 1660 sein Noviziat in der Gesellschaft Jesu an. Nach Studium und Probation wurde er Leiter des Kurses für positive Theologie am Pariser Collège Louis-le-Grand (1683 bis 1718) und anschließend dessen Bibliothekar bis zu seinem Tod am 3. September 1729.
Er war berühmt für sein ungeheuer vielseitiges Werk und seinen Forschungseifer, vor allem aber für eine schier überbordende wissenschaftliche Produktivität. Sein philologisches Meisterstück legte er 1685 mit seiner fünfbändigen Ausgabe von Plinius‘ Historia naturalis vor, die im 18. Jahrhundert als Referenztext für diese Enzyklopädie galt. Als kenntnisreicher Numismatiker und Herausgeber einer 22.000 Seiten umfassenden textkritischen Ausgabe der Konzilsakten früherer Jahrhunderte galt Jean Hardouin als einer der brillantesten Gelehrten seiner Zeit. Er war zeitlebens gut vernetzt, korrespondierte mit Freunden in ganz Europa und erreichte durch seine lateinischen und französischen Zeitschriftenartikel und Buchveröffentlichungen ein großes Publikum.

