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Autor: Manolis Anagnostakis

Manolis Anagnostakis wurde 1925 in Thessaloniki geboren. Er studierte Medizin in seiner Heimatstadt und in Wien und arbeitete als Radiologe in Thessaloniki sowie seit 1978 in Athen. Aufgrund seines politischen Engagements auf Seiten der Linken wurde er 1948 verhaftet und zum Tode verurteilt. 1951 erfolgte seine Begnadigung im Rahmen einer Generalamnestie. Später vertrat er eurokommunistische Positionen und unterstützte während und nach der Aufspaltung der Kommunistischen Partei Griechenlands (1968) deren Reformflügel, für den er 1984 auch für das Europaparlament kandidierte. Er starb 2005 in Athen.
Manolis Anagnostakis zählt zu den meistgelesenen griechischen Lyrikern. Zudem veröffentlichte er Essays und Rezensionen und war Gründer bzw. Redakteur verschiedener Literaturzeitschriften. 1970 beteiligte er sich an dem berühmten Sammelband 18 keimena (Ü: 18 Texte), mit dem prominente griechische Schriftsteller ein prägnantes Zeichen gegen die damalige Militärdiktatur setzten. Seine Dichtung wird meistens der sogenannten „Lyrik der Niederlage“ zugerechnet, einer literarischen Strömung, die das verhängnisvolle Scheitern der Linken im griechischen Bürgerkrieg (1946 – 1949) und deren sich anschließende, systematische Unterdrückung thematisierte. Tatsächlich reflektieren Anagnostakis’ Gedichte den Verlust humanistischer Ideale und zeugen von einer tiefen Desillusionierung. Die Unbestechlichkeit seines Blicks auf die Ereignisse sowie die Sinnlichkeit und Präzision seiner Sprache weisen jedoch zugleich weit über den konkreten Entstehungsanlass der Texte hinaus.

Belletristik Frangiski Abatzopoulou, Manolis Anagnostakis

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