«Manche Menschen beginnen ihren Todeskampf schon
mit zwanzig», sagt Hedayat. Er ist der größte Schriftsteller
des modernen Iran. Und er beschreibt genau jene Agonie.
Man hat versucht, ihn auszublenden, seinen Fall zu verharmlosen
und auf eine rein persönliche Angelegenheit zu reduzieren:
Abscheu vor dem Leben, Existenzprobleme, Wahnsinn,
Verhaltensstörung, Ausgrenzung. Als gäbe das Werk
eines Autors im Unpersönlichsten nicht Aufschluss über das
Persönlichste, Innerste. Doch dieser «lebendig Begrabene»
war nicht einfach ein Sonderling. (Auszug aus „Die Blinde Eule“ erschienen im Goethe & Hafis Verlag)