Autor: Paul-Gerhard Braren
Angaben zur Person: Geburt & Schulzeit:
Paul Gerhard Braren wurde am 12. Januar 1923 in Nieblum / Föhr als Sohn von Otto Braren und Ida, geb. Christiansen, geboren. 1929 bis 1939 besuchte er die Grund- und Mittelschule in Husum und erlangte die Mittlere Reife.
Seefahrt:
1939 musterte Paul Gerhard als Schiffsjunge auf dem Segelschulschiff „Kommodore Johnsen“ des Norddeutschen Lloyd in Bremen an. Auf dem Schiff blieb er als Leichtmatrose, Matrose, Boots-mann und schließlich 1942/43 als diensttuender 4. Offizier.
Es folgte die Seefahrtsschule in Bremen mit dem Steuermannspatent A5 in 1944. Dann ging es als 3. Offizier auf das D.S. „Weserstrom“ des Norddeutschen Lloyd. Nach dem Ende des Krieges 1945 musste das Schiff nach England ausgeliefert werden.
Seefahrt war nun erstmal nicht mehr möglich. Paul Gerhard arbeite in der „Schlechten Zeit“ in der Landwirtschaft, als kaufmännischer Angestellter, als Handelsvertreter für Rasierklingen und -messer und vieles mehr, um seine Familie zu ernähren. Außerdem lernte er auch das Brennen von Rübenschnaps, tauschte dagegen Zigaretten ein, rodete Baumstubben für Feuerholz, sammelte Wolle von den Zäunen, die zu Strickgarn versponnen wurde … Am Ende wurde er noch für ein Jahr arbeitslos.
1950 heuerte er als 2. Offizier auf dem M.S. „Eike Knudsen“ der Reederei Knud Knudsen an. Danach kam eine Heuer bei der Reederei A.P. Möller, Kopenhagen bis 1953 auf dem T.M. „Marie Maersk“. Es ging in die Karibik, den persischen Golf und nach Indonesien. Die dänische Gewerkschaft zwang aber damals die dänischen Reedereien, die deutschen Steuerleute zu entlassen.
Sein Jugendfreund Rudi bewarb sich als Lehrer bei einer dänischen Schule in Friedrichstadt. Mein Vater überlegte, dies auch zu versuchen, denn auf dem dänischen Schiff hatte er etwas Dänisch gelernt. Da wurde Deutschland die Seefahrt endlich wieder freigegeben und es sollte wieder zur See gehen.
Nun heuerte er bei der Reederei A. Kirsten, Hamburg, an. Zunächst als 3. Offizier auf dem M.S. „Cleopatra“ eingestellt, folgte die Beförderung zum 2. Offizier Ende 1953. Im Anschluss besuchte er die Seefahrtsschule in Hamburg und erhielt dort 1954 das Kapitänspatent A6. Es ging bei A. Kirsten für ein paar Monate weiter als 2. Offizier, dann als 1. Offizier und ab 1959 als Kapitän auf verschiedenen Schiffen dieser Reederei, meist im Hamburg-London und Hamburg-Chicago-Dienst, aber es gab auch Reisen nach West-Afrika, Norwegen und auf dem Rhein.
1961 wurde er dann Aspirant der Lotsenbrüderschaft Elbe und schließlich Elblotse. Bis zu seinem frühen Tod 1981 fuhr er auf dem Revier Brunsbüttel – Elbe 1.
Familie & Wohnort:
Ab 1944 verheiratet mit Helma, geborene Jacobs aus Husum, kamen 1946 und 1949 die Söhne Volkert und Ocke zur Welt. Den Wohnort Husum verließ die Familie 1953 und zog nach Hamburg-Altona, 1959 nach Hamburg-Sasel, nach der Lotsenprüfung 1962 nach Itzehoe und schließlich in den Heiligenstedtener Kamp bei Itzehoe.
Hobbies:
Seinem Wahlspruch „Hein Seemann kann alles“ getreu konnte er Bilder malen und Wände anstreichen, Türen und Möbel perfekt lackieren, Holz bearbeiten – das Haus wurde nach allen Regeln der Kunst verholzt, dazu noch fotografieren – zuerst auf See mit einer Agfa Klack , später mit einem richtigen Fotoapparat.
Er liebte es, Geschichten zu erzählen, so über Begebenheiten, die in der Familie, an Bord oder sonstwo passiert waren. Hinzu kam, dass er sehr gut vorlesen konnte, etwa gehörte die Geschichte „Wiehnachten abend“ und „De brune Schimmel“ von Rudolf Kinau zum Standardprogramm an Weihnachten.
Bücher:
Irgendwann begann Paul Gerhard dann plattdeutsche Döntjes aus der Fahrenszeit aufzuschreiben. Die Familie war zunächst nicht so begeistert. Seine Jungs hatten eher Rock-Musik im Kopf, Plattdeutsch war gerade überhaupt nicht angesagt. Seine Frau war eher praktisch veranlagt, das Bücherschreiben kostete zuviel Zeit und plattdeutsch liest ja doch keiner. Also wurde Buch auf Buch handschriftlich gefüllt und teilweise später zum Abtippen gegeben. Das war es erstmal.
Herausgabe der Bücher:
Sein Sohn Volkert gründete nach seiner Pensionie


