Faszinierend und beängstigend

Das Joshua-Profil | Sebastian Fitzek besprochen von Daggi von Daggis Welt am 15. April 2018.

Bewertung: 5 Sterne

  • Der Protagonist und seine Geschichte

Der Autor Maximilian „Max“ Rhode hat mit seinem Debütroman „Die Blutschule“ einen Bestseller gelandet, doch seine weiteren Bücher fanden kaum Interesse. Das fehlende Einkommen macht seine Frau Kim wett, die Pilotin bei der Lufthansa ist. Die beiden sind Pflegeeltern der fast zehnjährigen Jola, die Sie schon als Baby bei sich aufgenommen haben.

Im Gegensatz zu seinem pädophilen Bruder Cosmo, ist Max noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Bis jetzt. Denn als er von einem Fremden ans Sterbebett gerufen wird, warnt dieser ihn eindringlich:

Joshua hat sie auserwählt, und Joshua irrt nie… Sie dürfen sich nicht strafbar machen. Unter keinen Umständen… Ich weiß, dass Sie sich strafbar machen werden. Joshua kennt Sie besser als Sie sich selbst… Verlassen Sie noch heute die Stadt!… Kommen Sie nicht zurück!… Sonst enden Sie wie ich.

Eines Tages ist Jola verschwunden und das letzte, was Max von ihr hört ist:

Joshua kennt jeden Deiner Schritte. Viel Glück!

  • Meine Gedanken zum  Buch

„Das Joshua-Profil“ ist einmal mehr ein sehr gut konstruierter Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek. Die Geschichte hat mich schon nach den ersten Seiten in ihren Bann gezogen und ist durchgehend spannend. Einige Wendungen kamen für mich sehr unerwartet und gerade mir als „Schubladendenker“ wurde wieder einmal vor Augen geführt, dass der Schein trügen kann.

Der Protagonist Max war mir sofort sympathisch, stellenweise hatte ich auch Mitleid mit ihm und dennoch hat Sebastian Fitzek es geschafft, ihn so zu zeichnen, dass ich mir manchmal nicht ganz sicher war, was Max getan oder eben nicht getan hat und zu was er fähig ist.

Die Idee, die hinter dem Joshua-Profil steht, ist faszinierend. Früherkennung von Straftaten, Speicherung von Daten, der gläserne Mensch, das alles ist heute aktueller denn je und ähnlich wie bei den Thrillern von Marc Elsberg muss man sich fragen, was von dem, was der Autor hier beschreibt, ist Fiktion und was ist heute bereits möglich.

Gut gefallen hat mir die Idee des Crossover zwischen „Das Joshua-Profil“ und dem Roman „Die Blutschule“, den Sebastian Fitzek unter dem Pseudonym Max Rhode veröffentlicht hat. Die Einblicke in „Die Blutschule“ gewähren nochmals eine ganz andere Sichtweise auf den Protagonisten und seinen Bruder.

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