Dorf-Idylle?

Autobiografische Stories aus einem kleinen kriegerischen Dorf am Rande der Schwäbischen Alb

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Als ich Mitter der 90er Jahre einen Eingeborenen aus einem idyllischen Dorf am Rande der Schwäbischen Alb heiratete und ihm in seine Heimat folgte, merkte ich bald, in welch kleines kriegerisches Bergdorf ich geraten war. Hier herrschen noch bis zum heutigen Tag wahrlich raue Sitten. Dieses Dorf kann ich Zartbesaiteten, Hochsensiblen oder gar Harmoniebedürftigen absolut nicht empfehlen. In meinem Buch gebe ich als abgehärtete Insiderin spektakuläre Einblicke in mein Leben auf dem Dorf.

Hier ist ein Mann noch ein richtiger Mann, der auch mal spontan seinen angeborenen Jagdtrieb austobt und seiner Göttergattin ein frisch erlegtes Wildschwein zu Füßen legt. Selbsternannte Dorfköniginnen und Dorfkönige raufen ohne Rücksicht auf Ansehen und Verluste um Zepter und Krone. Macht- und Konkurrenzkämpfe unter rechtschaffenen schwäbischen Hausfrauen sind an der Tagesordnung, jede will das Sagen haben und jede will die Beste sein. Selbst die Vierbeiner sind bereits infiziert: es kommt nicht selten zum Krieg der Kuscheltiere, wo natürlich das Recht des Stärkeren gilt. Frauen kurz vor Ende ihrer Blütezeit leben hemmungslos ihr vielleicht letztes Frühlingserwachen aus, derweil überbeanspruchte Männer von Lustlosigkeit oder gar Potenzproblemen geschüttelt werden. Kampftrinken ist ein beliebter Sport bei beiden Geschlechtern aller Generationen und führt zu manchen Verwicklungen.

Soll nur noch einer sagen, auf dem Dorf wäre nichts los…