SALTO

von

Sechs Menschen – sechs britisch- bizarre Schicksale: Da ist zunächst Graham,
der – weit über vierzig – noch immer zu Hause bei seiner Mutter wohnt und gar
nicht gut auf Mr. Turnbull zu sprechen ist, der Mama den Hof macht und ihr
eine Hochzeitsreise auf die Kanarischen Inseln verspricht.
Susan hingegen, Ehefrau des Vikars, schaut häufig mal zu tief ins Glas und
verliebt sich in den indischen Gemüsehändler an der Ecke. Miss Ruddock zeigt
uns, wie extensives Briefeschreiben dazu führen kann, dass man im Gefängnis
landet, während die naive Mittdreißigerin Lesley von einem deutschen Filmproduzenten
übers Ohr gehauen wird und die Hüllen fallen lässt.
Muriel schließlich hat bis heute den Tod ihres Ehemanns nicht verwunden –
ebenso wenig wie die hochbetagte Doris, die einen Kleinkrieg gegen ihre Putzfrau
und Altenpflegerin führt und der ein Kräcker unterm Kanapee zum Verhängnis
wird …
Meisterhaft beherrscht Alan Bennett die Klaviatur von Tragik bis Komik,
denn diese erst macht die Schicksalsschläge des Lebens (und auch diejenigen
unter die Gürtellinie) erträglich – und Appetit auf mehr.