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  • Birgit Kidd veröffentlichte ein Update in der Gruppe Gruppenlogo von lit:chat – Wir lesen Anne Reinecke “Leinsee“lit:chat – Wir lesen Anne Reinecke “Leinsee“ vor 6 Jahren, 1 Monat

    Unsere Daten stimmen nicht mit unserem Lesetempo überein: Jetzt kommentieren wir hier bis einschließlich Kapitel „Grauseiden“, S. 269.
    Alles zu den vorhergehenden Abschnitten könnt ihr aber gerne noch zum jeweiligen Abschnitt ergänzen!

    • Karl macht nun Tabularasa und räumt das Haus der Eltern auf – sein Ablösungsprozess scheint weiter fortzuschreiten. Findet er sich im leeren Haus? Findet er Tanja? Mir scheint, als ob Karl noch nicht ganz gereift ist in seinem Veränderungsprozess. Aber doch schon ein ganzes Stück weiter. Und die Absurditäten im Künstlerdasein werden dem Leser vor Augen gehalten. Es kommt mir so hohl bzw. leer vor. Und Karl sucht Inhalt, oder?

    • Nach der Teeparty hat Karl ein schlechtes Gewissen. Zur Wiedergutmachung strengt er sich richtig an und baut das Bootshaus zu einem Refugium für Tanja um. Er sucht sie sogar, kann sie aber nicht finden, und sie taucht auch nicht wieder auf.
      Es tut mir leid für Karl, daß er seine Mutter dann doch so schnell verliert. Und dann steht er da, ohne Tanja, ohne Mutter. Nichts. Er geht wieder zurück nach Berlin, zu Mara. Das kann ich nicht verstehen. Er geht wieder dem alten Trott nach. Kunst machen, Kunst verkaufen. Kunst, die keinen Spaß macht!
      Warum geht er keinen neuen Weg, erfindet die Kunst neu?

    • Ich finde das alles sehr plausibel dargestellt. Diese vorübergehende Illoyalität Tanjas gegenüber. Eine Schwäche, klar, aber Karl ist schwach. Er muss reifen, sich entwickeln. Auch Tanjas Wut darüber, nicht wiederzukommen, sich zu vertragen … eine Versöhnung wäre an dieser Stelle irgendwie platt, finde ich. Alle Figuren entwickeln sich noch, reifen, kommen zusammen, driften auseinander. Der Autorin ist es meiner Meinung nach wirklich gelungen, ganz eingentümliche Psychogramme für ihre Figuren zu entwerfen. Nicht nur für Karl und Tanja, sondern auch für die Mutter, Alexandra, auch Mara … alle wirken natürlich und echt auf mich, auch wenn ich nicht alle sympathisch finde. Ganz großartig! Ich bin wirklich ein Fan dieser Geschichte, ich mag Karl! Und bin natürlich gespannt, wie es weitergeht.

      • Du sprichst mir aus der Seele! Ich hatte schon lang kein Buch mehr in der Hand, wo ich die Figuren so deutlich vor Augen sah.