100 Jahre Schöneberger U-Bahn

Berlins U 4 – Deutschlands erste kommunale U-Bahn

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Am 1. Dezember 1910 öffnete die erste deutsche U-Bahn ihre Pforten, welche von der öffentlichen Handgebaut und auf deren Rechnung betrieben wurde: im damaligen Berliner
Vorort Schöneberg, der innerhalb weniger Jahrzehnte vom Dorf zur Großstadt herangewachsen war. Als Mittelstück einer sehr viel längeren Strecke gedacht, erwies sich die mutige Investition, welche direkt wie indirekt der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen sollte, letztlich als Fehlschlag: Die rund drei Kilometer lange, fünf Stationen umfassende Schöneberger U-Bahn – bis 1926 ein Inselbetrieb – wurde nie verlängert und zählte wohl auch deshalb relativ wenig Fahrgäste; seit Jahrzehnten wird sie – heute als U 4 – wieder als eigenständige Minilinie betrieben. Doch das Schattendasein hatte auch Vorteile: Manche Neuerung nicht nur für das Berliner U-Bahn-Netz wurde hier erprobt oder als erstes eingeführt.
Zum hundertsten Geburtstag der Schöneberger U-Bahn hat Jan Gympel sein im Jahre 2000 erschienenes Buch über Entstehung, Entwicklung und Gegenwart dieser Strecke vollständig überarbeitet und um neues Material aus der ferneren wie der jüngsten Vergangenheit ergänzt. Auch zahlreiche der über zweihundert Abbildungen sind neu hinzugekommen, darunter historische Photos ebenso wie aktuelle (Vergleichs-) Aufnahmen.