30 Jahre Aufleuchten und Einstimmen zur Weihnacht

in Texten zwischen 1984 – 2014

von

Wer trägt nicht die Sehnsucht im Herzen, vom weihnachtlichen Geheimnis der grossen Liebe persönlicher berührt zu werden und es gleichsam für unseren Alltag fest und lebendig zu halten? Marlies Frast hat sich der ungeheuren Herausforderung gestellt, «in armselige Worte zu fassen, was im Tiefsten bewegt.» Wahrhaftig gilt es dabei, «um menschliche Worte zu ringen». In ihrer tiefsinnigen und lebendigen Art ist es ihr gelungen, über ein längst bekanntes und uns doch wieder so fremdes Geschehen vor 2000 Jahren nachzudenken und es unserer Alltäglichkeit zu integrieren. Jährlich neu lässt sie sich von einem inneren Licht und den geschichtlichen Umständen und Beschäftigungen der Menschen leiten, um uns einen neuen Zugang zum Geheimnis von Betlehem zu eröffnen. In ihren Gedichten und lehrreichen Texten führt uns Frau Frast von der Einsicht zur Klarsicht bis hin zum Lebens-Sinn-gebenden Aufblick zum Himmel.

Vor vielen Jahren an der Geburtsstelle unseres Erlösers von den nüchternen Umständen in Betlehem selbst tief berührt, versteht es Marlies Frast hervorragend, uns aus irreführender Geschäftigkeit herauszuholen und uns den eigentlichen Sinn von Weihnachten zu erschliessen. In gekonnten Reimen deutet sie wie die Weisen den Stern, der auch für uns Leser aufgegangen ist. Mit den Hirten, den Königen und den Engeln lädt sie uns zur persönlichen Begegnung an die Krippe ein und versichert uns, dass es kein Menschenleben gibt, dem nicht die Zusage für das unverlierbare Heil offen stünde. Anhand dessen, was uns die Medien über Kirche und Weltpolitik berichten, weist sie uns einen anderen Weg, den des Vertrauens auf Gottes Geist im Vollzug der persönlichen Hinwendung zur Krippe. «Jeder Mensch ist eingeladen, das Licht von Betlehem zu tragen und ins Herz des Nächsten zu verschenken.» Die Magier verstanden, über sich hinaus aufzublicken zum Firmament; und in der Begegnung mit dem göttlichen Kind erfuhren sie ihre eigentliche Sternstunde, die das Leben zu verändern vermochte. Solche Sternstunden sind jedem Leser gegönnt.
P. Jeanmarc Stoop, OJSS