365 Tage sind kein Jahr

Roman in lyrischer Prosa

von

Müller-Funk ist das Thema des Fremden und des Reisens, einer
raum-zeitlichen Bewegung, die zu keinem Ziel führt. Es ist die Autobiographie
eines schreibenden Denkens, das sich an das hält, was
konkret vorgefunden wird – in anderen Ländern, aber auch im eigenen
Fremden. So finden sich auf dieser Reise Einträge über das Glück
der kleinen Dinge, die Fülle und Leere des Eiskastens, den Nihilismus
am Strand, Tage als Pater Bernhard im Kloster, Erinnerung an den
Zeit-Ton, als es nur Telefone, aber noch keine Handys gab, über die
Kunst des Kofferpackens, Akteure in der U-Bahn von New York, über
einen Herbsttag in Zagreb, der Stadt, die zu schnell gewachsen ist wie
andere Städte auch, einen Tag in Dresden, wo die Menschen auf der
Straße Blut sehen wollen. Über die wandelnde Größe des Mondes. Erinnerungen
an den Ringer Blemenschütz am Heumarkt, den Traum,
in der Unterhose einen Vortrag zu halten, Eichmann in Zagreb. Über
Familienaufstellungen oder den Mai im Süden, in Rom.