5 Monate und 24 Tage

Frauenzuchthaus Hoheneck – eine Extremerfahrung

von

Elke Schlegel, geboren und aufgewachsen in Jena. Ab 1983 stellt sie und ihr Mann mehrfach Ausreiseanträge in den Westen und demonstriert mit Jenaer Regimegegnern des „Weißen Kreises“. Ihre Ausreise wurde genehmigt, dann verhaftet sie ihr eigener Bruder. Sie wird unter anderem wegen Versuchter Republikflucht und Landesverräterischer Nachrichtenübermittlung zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt, nur um wieder verkauft zu werden. Kontakt zum Sohn war unmöglich. Wegen Mangelernährung wird sie durch die Bundesrepublik freigekauft. Ihr Sohn durfte ein Jahr später nachfolgen. Sie lebt heute in Koblenz. Bei einer beruflichen Weiterbildung sitzt sie unwissentlich in einem Auto mit einer ehemaligen Wärterin aus Hoheneck.
Heute setzt sie sich für eine außer Acht gelassenen Opfergruppen ein „Vergessene Kinder? Die Nachkommen politisch Verfolgter“ und arbeitet als Regionalbeauftragte der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) für Rheinland Pfalz.