9783945238455

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Im Buch „Die Nacht“ schöpft der Autor aus seinen Erinnerungen an das Arbeiten unter Tage und auch an das Ruhrgebiet, wo er für verschiedene Zechen Fliesen für Waschkauen lieferte. Hinzu tritt die Phantasie, die sich mit historischen, realen Gegebenheiten vermengt. „Es ist ein Roman“, sagt er oft und meint damit, dass es ihm nicht darum geht, historisch ganz exakt zu sein. Dem Erfinden von Lebenswegen, wo sich seine Protagonisten entfalten, gilt sein Interesse. Günter Sehrbrock, der im Krieg tagelang hungern und Wasser aus Pfützen trinken musste, sowie in der Gefangenschaft im Bergbau die ganze Schicht ohne Essen und Trinken durchzustehen hatte, vermeidet es, in seinen Büchern solche Härten zu schildern. In diesem Buch wird natürlich auch gestorben und es gibt Grubenunglücke. Aber alles ist in ein mildes Licht getaucht. Auf eine ganz eigene Art begegnet er so den Schrecken, die er durchmachen musste. Dem Leser bietet sich eine Vorstellungswelt dar, in der sich der unverwechselbare Charakter des Autors spiegelt – ausgeglichen und den schwierigen Lebensumständen mit innerem Frieden begegnend. Der Buchtitel „Die Nacht“ meint einmal die Dunkelheit unter Tage und hat auch mit der jetzigen Lebenssituation des Autors zu tun. Seine Vorstellungskraft erhellt die Dunkelheit und führt uns vor Augen: Man kann anregend schreiben, ohne aufzuregen.