Aachener Kaleidoskop

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Wer nimmt denn noch das Wort „Heimat“ in den Mund? Sein Gebrauch ist selten geworden, weil viele Menschen seine Bedeutung nicht mehr kennen oder nie gekannt haben. Vielleicht auch deshalb, weil der Begriff weniger einen Ort, sondern eher ein Gefühl beschreibt. Und Gefühle sind immer auch Ausdruck von Bindungen. Nur, wem fühlt man sich heute noch verbunden? Der Schauspieler Heino Cohrs, der seit 48 Jahren auf der Bühne des Aachener Stadttheaters steht, hat in einem Interview gesagt: „Ohne Menschen gibt es keine Heimat.“ Dieser Satz könnte auch die Quintessenz von Rosemarie Herrmanns „Kaleidoskop“ bilden. Denn mit jeder Anekdote, die von der Aachener Schriftstellerin in einnehmendem Plauderton vorgetragen wird, erzählt sie immer auch von den Menschen, die ihr am Herzen liegen. Die „bunten Spiegelbilder“ ihrer Gedanken werfen ein neues Licht auf viele historische Gestalten, aber vor allem auch auf die weniger bekannten Aachener – auf die Jesuitenpater, auf „einfache“ Bürger, Printenbäcker oder stille Wohltäter dieser Stadt. Rosemarie Herrmann ergänzt die Literatur über Aachen mit einem lebendigen und amüsanten Hörbuch. Die feine Ironie und den unnachahmlichen Humor kannten ihre Leser bereits aus Zeitungsartikeln und Büchern. Jetzt spricht sie selber – und man kann sich sehr gut vorstellen, wie sie die Augenbrauen hochzieht, ein mädchenhaftes Lächeln ihr Gesicht erhellt und sie mit ihrer Erzählung beginnt.