aber nicht damit

Gedichte

von

Hanins Gedichte packen uns immer ganz unmittelbar, denn vom ersten Wort an sind wir schon mittendrin im Geschehen, das sich aber erst allmählich und bruchstückhaft entfaltet. Hanin spricht von »innerer Rede«, und tatsächlich ist es in vielen Fällen so, als säßen wir mitten im Hirn der Figur, die spricht, als käme das Erfassen der Situation erst gerade in Gang. Die Formulierungen sind oft eigenartig schief angeschnitten, wollen nicht ganz passen, kippen oder brechen ganz ab. Dann tendieren sie wieder zu äußerst komischen Fallhöhen, wenn lautlich differenziert gestaltete Verse in dezidiert mündliche, floskelgesättigte Alltagsrede umschlagen oder sich von dort zu klanglich flirrenden Begriffsfügungen aufschwingen.

In den über achtzig unterschiedlichsten Sprechsituationen legt Hanin ein besonderes Augenmerk auf randständige Orte des Lebens: eine Reise mit dem gefälschten Pass, ein Esoterikerkurs, ein Heimwerker-Schwätzer begegnen uns ebenso wie ein Orakel, das leider mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. So kommen Figuren zur Sprache, die nicht recht in die Welt passen wollen, grotesk wirken, surreal. Oder passt die surreal gewordene Welt nicht mehr zu ihnen?