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Alltagsgegenstand oder Distinktionsgeste, Schnittstelle zur Kunst, Milliardengeschäft oder Do-It-Yourself-Praxis: Mode ist mehr als Kleidung. Aber was ist Mode? Seit über hundert Jahren beschäftigen sich Texte mit der identitätsstiftenden geschlechterpolitischen oder klassenspezifischen Bedeutung von Mode. Trotzdem fristet Mode aufgrund ihrer vermeintlichen Frivolität und Flüchtigkeit ein Schattendasein im Bereich der Theorie-Diskurse. Der vorliegende Band versammelt zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum Grundlagentexte zum Thema. Ansätze wie Mode als Form von Geltungskonsum (Thorstein Veblen), als Prinzip von Nachahmung und Absonderung (Georg Simmel), als Zeichensystem (Roland Barthes) oder Prinzip von Stabilität, die in der ständigen Veränderung liegt (Elena Esposito), stehen neben Positionen beispielsweise zu Anti-Fashion, Feminismus, Produktionsbedingungen oder Körperbehinderung und Kleidung. In den diskurshistorischen Essays erforscht die Herausgeberin, wie das identifikatorische, künstlerische und emanzipatorische Potenzial von Mode seit Ende des 18. Jahrhunderts bis zu den erodierenden De- markationslinien von Geschlecht, Klasse und Ort von heute sichtbar wird – oder sich versteckt.