Abstecher ins bürgerliche Jenseits

Prosa

von ,

Wilfried Happel hat sich bisher als Dramatiker einen Namen gemacht, schreibt aber auch Lyrik, Romane und Kurzprosa. Mit ‚Abstecher ins bürgerliche Jenseits‘ legt er erstmals eine größere Auswahl von Prosatexten vor. Sie berichten zum Beispiel – und das oft in verknappter, parabelartiger Form – von einer katholisch-bürgerlichen Kindheit und rebellischen Jugend, von verbotener und beglückender Liebe, vom Sterben eines Vaters, von blinder oder sadistischer Gewalt. Sie sind hintergründig und abgründig, manchmal diabolisch, manchmal zärtlich. Eine subtile Dramaturgie verwebt sie zu einem großen Ganzen, das thematisch einen Bogen von den (deutschen) 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis in unsere Tage spannt. In poetisch-genauer Diktion benennt Wilfried Happel die Lüste, Ängste, Gespinste und Gespenster, von denen es in ihm und uns wimmelt, und führt die Logik der bürgerlichen Wohlanständigkeit und alle anderen Logiken immer wieder ad absurdum.