Acht Uhr Sechsundvierzig

Inanspruchnahme der Zeit, Vorlage für eine Improvisation

von

9-11
Darf aus einer Katastrophe heraus eine Utopie erdacht werden?
So fragt F. Denom selbst und beantwortet diese Frage mit einem bedrückenden und zugleich hoffnungsvollen Stück, das sich jeder Kategorisierung zu widersetzen weiß. Er selbst nennt es ein Lesespiel, das dem Leser nichts erläutern muss, da es sich in dessen Phantasie wie von selbst realisiert.
Es ist ein Monolog, ein gerahmter Monolog, ein Mosaik, zusammengefügt aus den Erinnerungsfetzen eines jungen Mannes, der bereit ist das Ritual zum Gedenktag zu vollziehen, einen Basejump vom Dach der Hochwelt, einem Lebenshaus, einem eigenständigen Staat im amerikanischen Staatenbund – einem siebeneckigen Wolkenkratzer, erbaut auf Ground Zero, der Hölle.
Es ist der 11. September 2227.

Es ist diesem wie aus Meteoritensplittern komponierten, es sei mir der Begriff gestattet, Gedankenspiel zu wünschen, dass es eine Bühne findet, sei es im Leser, im Lautsprecher eines Radios oder in einem Theater.