Achtung Baustelle

von

Kluge, witzige, intelligente und erstaunliche Gedanken des Büchner-Preisträgers über Lesefrüchte aller Art.
»Ich sehnte mich danach, den Schrank schrumpfen zu sehen …«; »Ich lese auf meinem Zimmer Proust, fresse dazu Marzipan«; »Wenn du lange genug sitzen bleibst und schaust, zwei oder drei Stunden zum Beispiel, dann siehst du den Tod« – das sind Sätze, bei denen Wilhelm Genazino in Romanen, Essays und Betrachtungen so berühmter Kollegen wie Virginia Woolf, Albert Camus, Ingeborg Bachmach oder Frank Kafka aufmerkte, das sind Sätze, die ihn verwunderten, zu Fragen provozierten oder zum Widerspruch. In unnachahmlicher Weise ist der rhein-mainische Gedankengänger diesen Findlingen nachgegangen, hat sie gleichsam seziert und mehrfach gewendet, um zu ebenso einleuchtenden wie schonungslosen Analysen zu kommen. Ein meisterhaft unaufdringlicher Interpret ist hier am Werk gewesen, ein feiner Ironiker.