Adolf Adolf

Roman einer fiktiven Biografie

von

Wer gedacht hätte, das Thema Adolf Hitler sei durch Hunderte von Prosaarbeiten, Essays, Publikationen etc. erschöpft, sei von dem hier vorliegenden Roman eines Besseren belehrt. Schier unerschöpflich an Phantasie, sprengt Ulbrich wieder einmal die ohnehin fragwürdigen Grenzen literarischer Konvention, zumal deutscher, sowie modischer, und fügt dem weltweiten Ensemble der Variationen eine weitere, überaus originelle hinzu, beweist damit für seine Person aufs Neue, daß das Verdikt, deutsche Autoren, untalentiert für opulente Geschichten, hielten trockene oder wirklichkeitsfremde Bauchnabelschau, eine Verleumdung narzißtischer Kommentatoren ist. Auf höchstem literarischem Niveau, bekennend die Willkür des Weltautors, hat er mit Adolf Adolf eine lebendig-widersprüchliche Kunst-Figur (ohne jede Ambition zur Er- oder Verklärung der historischen) geschaffen und eine ebensolche, von prallen Geschichten getragene Historie, die wie das feinabgestimmte Räderwerk eines im Rhythmus menschlichen Herzens tickenden Chronometers ineinander greifen und doch von den gleichen physikalischen Gesetzen bestimmt sind, wie die wirkliche Wirklichkeit, das heißt, der Tag hat vierundzwanzig Stunden und Mitternacht ist Geisterstunde. Ulbrich nimmt sich die Freiheit, diese auf den ganzen Tag auszudehnen, und die Geister, die er rief, als deren Meister nach seinem Willen zu dirigieren. In dem Konzert der Schicksale räumt er – selbstverständlich bei ihm – der Liebe den ersten Platz ein. Die Suchenden, die Irrenden führt er souverän durch Höhen und Tiefen, gewährt Vergebung und unerbittlich Verdammnis. Selbst die Kraft der Liebe zähmt er mit einem Zauberwort und schafft so doch am Ende ein anderes Wunder als erwartet.