Affentheater

Die Evolution entlässt uns nicht

von

Der Autor – leitender Forstdirektor i.R. Dr. Wolf-Eberhard Barth – ist in Ostpreußen geboren und dreijährig mit Mutter und Schwester nach Goslar geflüchtet, wo er bis zum Abitur aufwuchs.

Dem Studium der Forstwissenschaft in Göttingen und Zürich folgte die Erstanstellung an der Nds. Waldarbeitsschule, wo er „Bau von Bänken und Waldspielplätzen“ als Lehrfach einführte. Danach Praktika bei Naturschutzbehörden, wo er merkte, dass kaum jemand so viel nebenbei für die Natur tun kann wie ein Förster!
Ab 1974 hat er 20 Jahre das Forstamt Oderhaus im Oberharz geleitet, dem fünf Regional-Aufgaben – u.a. Naturparkbeauftragter und Vorstandsmitglied eines Gewässerverbandes – zugeordnet wurden. So ließ er ca. 100 km Bäche renaturieren und 100 Feuchtgebiete anlegen, die der Rückkehr des Schwarzstorches dienten! Ab 1994 bis zur Pensionierung 2005 war er Gründungsleiter des Nationalparks Harz, wo er mit motivierten Mitarbeitern und viel Diplomatie die Ansiedlung von Luchsen realisieren konnte, die als Sympathieträger helfen sollten, bei Autobahn-Projekten Grünbrücken zur Vernetzung aller Wildtierarten durchzusetzen!
Für die Expo 2000 hat er – unterstützt von Europarc – eine „Fünf-Tage-World-Convention“ für 350 Nationalpark-Praktiker aus 35 Ländern durchgezogen, an die ein Denkmal auf Torfhaus erinnert!

Zwischen Behörden, Besuchern und Bedenkenträgern navigierend erkannte er, dass die Liebe zur Natur zwar ganz oben in unserer Werteskala steht, aber gegen Egoismen meist verliert, sodass die Naturbilanz im reichsten Land Europas trotz großer Mühe negativ ist. Dahinter ahnte er Verhaltenszwänge, denen er als Pensionär in vielen Wissenschaften – z.B. Evolutions-, Primaten- und Gehirnforschung – nachging und dabei so reich fündig wurde, dass er dieses Buch aus evolutionärer, menschlicher und ökologischer Gesamtsicht schreiben musste!
Da es kein menschliches Verhalten gibt, das nicht im Ansatz bei unseren engsten Tierverwandten – den vier Menschenaffen – zu beobachten ist, müssen wir uns uralter Zwänge bewusst werden! Wir empfinden uns zwar als Vernunftswesen, sind aber oft Spielbälle ökonomischer Interessen. Dies wird im ersten Teil humorvoll deutlich, dem die Gebrauchsanweisung folgt, wie wir mit der Natur und unserem „Psychotop“ enkelverträglicher verfahren sollten.