Alfred Weber Gesamtausgabe / Das Tragische und die Geschichte

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Die Zeitspanne zwischen 1200 bis 400 v. Chr. erscheint Alfred Weber als eine der merkwürdigsten weltgeschichtlichen Perioden. Er versteht sie als einen Umbruch, in dem eine neue Weitsicht herauf kommt. Deren Wesen will er aufhellen, nicht den Geschichtsablauf beurteilen. Wodurch ist der Rang dieser Weitsicht bestimmt und was hat sie an Gültigem und Bleibendem hervorgebracht? Welche ihrer Leitsymbole sind für die Kultur- und Geistesgeschichte bis in die Gegenwart mitbestimmend? Wie ist die geistig-aktive Rolle des Genius in der Geschichte zu sehen? Diese und andere Fragen bewegen Weber. Das Tragische und die Geschichte, das heißt die Art, in der das Tragische als eine Daseinssicht aus dem Geschichtsablauf herauswächst, und was sich als Wesenhaftes an dieser Daseinssicht enthüllt, als sie zum ersten Mal in der Geschichte auftrat und dadurch geprägt wurde, ist das Thema dieses Buches. (A. Weber) Webers Antworten auf die gestellten Fragen sind immer, ob sie überzeugen, herausfordern oder Zweifel wecken, geistig ungemein belebend und geprägt durch eine dem Verfasser des Buches wesenseigene unverwechselbare Originalität und Intuition. Als geistige Schöpfung ist das Werk eine großartige Interpretation und Deutung der Antike. Unübersehbar ist darin die bevorzugte Behandlung der griechischen Antike und insbesondere der griechische Tragödie, die über die Hälfte des Buches in Anspruch nehmen. Inhalt: 1. Präludium: Der Genius und die Geschichte – 2. Tragische Daseinssicht und Sinndeutung des Daseins – 3. Der eurasiatische Block von 1200 bis 400 v. Chr./Kultursoziologische Dynamik – 4. Sinndeutungen – tragische Daseinssicht der Griechen – 5. Der Osten: China – das antitragische Land; Indien – Metakosmik und Verwandlung des Tragischen; Vorderasien – Moralisierung des Kosmos und das Tragische – 6. Griechen: Soziologische Dynamik, die klassische Tragödie – Aischylos, Sophokles, Euripides, Metaphysik der klassischen Tragödie und des Tragischen, Nachklassische Tragödie, Ausblick: Grenzen der griechischen Tragödie – Platon – Rom – Abendland.