Algorhythmisiert

Eine Medienarchäologie digitaler Signale und (un)erhörter Zeiteffekte

von

Das Wort Algorhythmus ist aus der begrifflichen Synthese des technomathematischen Begri?s Algorithmus mit dem musikalisch-sonischen Begri? Rhythmus entstanden und ist nicht nur als simples Wortspiel, sondern vielmehr als Vorschlag für eine präzise kulturtheoretische Analytik gemeint, die fähig ist die Dynamik und Zeitlichkeit von digitalen Medientechnologien präzise zu analysieren und in ihren historischen Kontext zu setzen.
Algorhythmen sind messbare, physikalisch-reale Zeiteffekte der algorithmisch programmierten symbolischen Logiken von Technologien. Die meisten informationsgenerierenden oder -strukturierenden Prozesse der Gegenwart sind nahezu vollständig algorhythmisiert. Avancierte Technologien erfordern von den Geisteswissenschaften immer wieder profunde Analysen ihrer epistemologischen und – im foucaultschen Sinne – archäologischen Bedingungen und gleichzeitig die Lieferung akkurater Erklärungsmodelle für andere theoretische Ansätze, die sich mit ihren sozialen, kulturellen oder politischen Konsequenzen beschäftigen. Das vorliegende Buch bildet einen erneuten Beitrag dazu.