Alice im Wunderland

von ,

Eine neue Alice im Bilderbücher-Wunderland

Die Besten der Besten haben Alices Abenteuer illustriert. Keiner aber spiegelt mit seinen Bildern den Irrgarten einer verdrehten Welt so traumsicher wie Jassen Ghiuselev.

Das surreale Märchen von Alice, die kopfüber ins Wunderland fällt, ist der Klassiker aller Klassiker. Keiner aber spiegelt so konsequent Carrolls bizarre, auf den Kopf gestellte Albtraumwelt wie Jassen Ghiuselev. Die alogische, verrückte Welt, die Ernst und Aberwitz, Phantastik und Bedrohung so doppelbödig vorstellt, bringt Ghiuselev in imaginäre Räume, in absurde Konstruktionen mit augentäuschenden Perspektiven, die das Raffinement der geheimnisvollen Welt eines M. C. Escher zeigen. Es gibt dort Treppen, die ins Nichts führen, Orte, die gleichzeitig Innen und Außen, Oben und Unten sind; Verwandlungsbilder mit den wundersamsten Augentäuschungen. Und so phantastisch wie der Irrgarten sind auch die Figuren in dieser Wunderwelt: eine Alice, deren Anmut, Schönheit und Ernst ebenso verzaubern, wie die abstrus hässliche Herzogin schockiert.

Sensibel und kunstvoll nimmt Barbara Frischmuth Carrolls Erzählfaden auf, um in einer knappen Version den Text dieses Weltklassikers für das Bilderbuch verständlich zu machen. Dem Buch liegt ein Plakat bei, das sich aus Ghiuselevs Einzelszenen ergibt und das den faszinierenden Kosmos seines Könnens und der Carrollschen Erzählung zeigt.