Alice-Soliton

von

Alice schwebt durch ihren scheinbar ereignislosen Alltag, immer auf der Suche nach einem guten Kaffee, Inspirationen und der Liebe. 200 Tage begleiten wir Alice Wellenhase durch ihr Leben in Berlin. Episoden des „la vie quotidienne“ wechseln sich ab mit Erinnerungen an Usbekistan und Russland, grotesken Träumen und erotischen Abenteuern, die Grenzen sind fließend und verschwimmen, wie im Leben jedes Menschen. Später kommt ihre Mutter hinzu … und wir sind Alice ganz nah. Mal stürmt Alice spritzig-witzig und voller Power durch ihr Dasein, dann wieder lässt sie sich melancholisch-veträumt durchs Leben treiben. Sie bewegt sich durch Raum und Zeit, sie ist ein Soliton, ein Wellenpaket, das beim Zusammenstoß mit anderen solitären Wellen Energie austauscht. Ein Wunderland zwischen Alltag und Traum.

Das aktuelle Werk der Künstlerin und Fotografin Marina Lioubaskina entzieht sich bewusst jeder Kategorisierung. Autobiografisches vermengt sich mit Fiktion, anekdotisch wird vom Leben der russischen Künstlerszene im heutigen Berlin erzählt, unterbrochen von Berichten aus dem Russland der Kriegs- und Nachkriegsjahre und dem Usbekistan zu jener Zeit, als das Land zur Sowjetunion gehörte. Mit Leichtigkeit, Ironie und Wortwitz fügt die Ich-Erzählerin Alice all dies zusammen … ein großes Lesevergnügen.
„Ihre Prosa ist originell, dynamisch in ihrer Entwicklung, und nicht vorhersehbar im positiven Sinne. Für mich ist das wahre zeitgenössische Prosa, nach der wir uns alle sehnen …“ – Vladimir Sorokin