Allerhand

Hintergründiges von Sepp Rehrl

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„Freunde laden einander in die Küche ein“, sagte der Rothenburger
Dichter Wilhelm Staudacher einmal. Josef Rehrl lädt uns ein in seine
Denkküche. Da hat einer reichlich Erfahrungen angesammelt im Umgang
mit dieser Welt, aber er lehnt sich nicht bequem zurück, sondern
sucht weiter nach Wegen aus dem Durcheinander. Es wäre schön,
wenn dieses Buch manche Leser dazu ermutigen könnte, ihm bei der
Suche zu helfen.
Mit kleinen Nadelstichen, poetischen Irritationen neue Blickwinkel
öffnen, uns Platz einräumen fürs Selberdenken, uns aufhorchen lassen,
uns mit Ironie und augenzwinkerndem Humor die Zusammenhänge
erkennen lassen, die uns bis dahin verborgen waren – das hat
Josef Rehrl konsequent in seinem Berufsleben verwirklicht. Jetzt wagt
er den Versuch auf literarischer Ebene. Es gelingen ihm dabei überraschende
Wendungen, besonders dort, wo er sich selbst als Suchender
outet, als einen, der nach Auswegen sucht. Gerade die Lücken, die er
in seinen Texten aufzeigt, setzen Markierungen für einen begehbaren
Denkpfad zwischen Poesie und Gewissheit, zwischen Ungewissheit
und Sehnsucht nach einer besseren Welt.

Harald Grill