Allerscheinheiligen

Roman

von

In Rottenberg am Neckar, der Kleinstadt mit Bischofssitz und großer Vergangenheit,
ist die bürgerliche Welt vor hundert Jahren in allerbester Ordnung und ist jeder an seinem Platz: in der Stadt, im Palais, in den Ämtern, in der Schule, im Gefängnis, in den Familien. Ein kleiner Skandal um einen nackten Adam und eine nackte Eva am Marktbrunnen festigt die moralische Grundordnung wieder. So wie es ist, kann’s bleiben. Sebastian und Max, zwei junge Leute, einer aus der Stadt, einer aus Hemmenhofen, entdecken die Welt in sich und
um sich herum.

Ein ungeheuerliches Ereignis aber stört den Frieden. Athanasius, der Bischof von Bethlehem, und sein Sekretär, Bruder Ildefons, sind plötzlich da. Ein Wunder geschieht. Im Kloster Wegginthal vor der Stadt ist eine Heilige Quelle entsprungen und löst ein religiöses Fieber aus. Ein städtischer Ehrenmann, Bankier und Kolonialwarenhändler, macht damit seinen Schnitt. Das Geschäft blüht. Der Tod bzw. der Mord bzw. der Selbstmord macht dem ungeheuerlichen Rottenberger Ereignis ein Ende. Der Bischof ist spurlos verschwunden.
Alles ist wie vorher. Scheinbar. Allerscheinheiligen.