Alpfahrt

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Alpaufzug und Alpabfahrt – Zeremoniell im Appenzellerland

Es ist ein Zeremoniell. Im Frühsommer mit den Kühen hinauf auf die Alpen rings um den Säntis, im Herbst zurück: Alpaufzug und Alpabfahrt. Im Appenzellerland immer noch ein Festtag, herausgeputzt die Sennen und die Kühe. Anderswo transportieren Lastwagen das Vieh, hier gelten althergebrachte Regeln für den Weg zur und von der Alp: mit Kindern und Ziegen an der Spitze, dem mit Milchgeschirr beladenen Pferdefuhrwerk am Ende. Zwischen Alpaufzug und Alpabfahrt liegt harte Arbeit: maximal 110 Tage auf der Alp, melken, misten, käsen, melken, misten, buttern. Bis es kein Gras mehr gibt. Von Hirtenromantik keine Spur, als Bonbon bleibt dem Senn nur der Blick auf das Feuerwerk beim Seenachtsfest im fernen Konstanz – vom Bettrand aus. Der Bildband zeigt das Leben der Sennen, die Würde beim frühmorgendlichen Aufzug, den Alltag in einer Alpkäserei und das Beharren trotz Regen und Nebel beim Abtrieb. Die Fotoreportage Alpfahrt des Sindelfinger Franz-Norbert Piontek erscheint als Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Appenzeller Brauchtumsmuseum in Urnäsch.