Im Nachlass ihrer Mutter stößt Siglinde Wagner auf das Tagebuch ihres 1945 verstorbenen Vaters sowie zahlreiche Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus. Siglinde, die als Kind mit ihrer Familie von 1940-44 im besetzten Kalisch in Polen gelebt hat, beginnt anhand der Unterlagen, ihre Familiengeschichte zu rekonstruieren und muss dabei so manche Erinnerungen und Bilder ihrer Kindheit in einem ganz neuen Licht betrachten. Auf dokumentarische Weise zeichnet Georg Hansen in seinem Roman die Chronik einer Familie während der Ausbreitung des nationalsozialistischen Regimes in Europa. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Familie Wagner ist gleichzeitig ein anschauliches und lebendiges Zeitdokument, das erstmals Befindlichkeiten und Lebensbedingungen der deutschen Besatzerbevölkerung in Polen während des Zweiten Weltkrieges beleuchtet.

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