Am Boden

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Von Sylvester hält er nicht viel, sagt Denis Brudna. Nicht von der programmierten Feierlaune, dem Feuerwerk, nach dem man die Uhr stellen kann und eigentlich auch nicht von dem, was übrig bleibt vom Trinken, Knallen, fröhlich sein. Dem Müll.

Eigentlich.

Denn statt sich Jahr für Jahr aufs Neue zu ärgern, hat er den Neujahrsmorgen zu seinem Komplizen gemacht. Wenn die Stadt ihren Rausch ausschläft, ist er allein mit Sektflaschen und Korken, Böllern und Raketen, Konfetti und Luftschlangen, die nach dem Fest am Boden liegen wie die Spätaufbleiber der vergangenen Nacht.

Vor der Linse des Fotografen haben sie ihren zweiten Auftritt und formen sich zu zarten, wilden oder grotesken Stilleben. ›Die von Meister Zufall achtlos auf die Schneeleinwand aufgetragenen Kompositionen provozieren Widerspruch, sind hintergründig und bisweilen von subtilem Humor durchweht,‹ schreibt Peter Lindhorst und bezeichnet die Bilder von Denis Brudna als ›Stimmungsaufheller gegen unabdingbaren Endjahrestrübsinn‹.

Das neue Jahr kann also kommen. Alle Jahre wieder.