Am fortgewehten Ort

Berliner Geschichten

von

Die inzwischen weltbekannten Fotografien von Gundula Schulze Eldowy konnten nur entstehen, weil die Fotografin mehrere Jahre Tür an Tür mit den Porträtierten lebte, ihnen nächtelang zuhörte und sich in ihre Welt hineinversetzte. In ihren Geschichten erzählt sie davon, wie sie in den siebziger Jahren als junge Frau nach Berlin kam und zunächst im Prenzlauer Berg, dann im Scheunenviertel Bekanntschaft mit einem Milieu schloß, das immer noch an die Stadt von Döblins „Berlin Alexanderplatz“ erinnerte. Man lernt durch ihre Texte Figuren ihrer später viel bewunderten Bilder – ‚Ulla und Horst‘ etwa oder ‚Lothar‘ – näher kennen, erfährt manches über ihr eigenes Herkommen und bekommt Eindrücke von der eigentümlichen Synthese, die das Leben der Ostberliner Bohème in den verfallenden Hinterhäusern mit dem der Urbewohner einging.