Ambrosius‘ EXAMERON

Ein Kompendium christlicher Ignoranz zur angemessenen Begleitung ins Mittelalter

von

Ambrosius‘ Exameron erschien 397. Die Wirkung war die Zerschmetterung jeglicher Argumentation innerhalb der heidnischen Naturphilosophie. indirekt war damit aber auch der „Synagoge“ die berufung auf vernünftiges Denken genommen. Und deshalb gelang es dem „Apologeten“ Kaiser Theodosius 388 zu veranlassen de facto christliche pogrome gegen Heiden UND Juden zu legitimieren. Wer das buch lesen kann, lese es. In Zusammenhang mit den historischen Ereignissen jener Zeit erklärt eine solche Synopsis manches. Und wirft ein Streiflicht auf das, was heute als „Religiöser Fundamentalismus“ problematisiert wird. Hingegen das Exameron: eine Anhäufung von Sätzen, welche es nicht einmal zum Unsinn bringen. Und der Autor schafft es, diese sinnfreien Äußerungen ohne jegliche semantische Referenz in neun Haufen zusammenzufegen, sodaß sie in jedem dieser Homilien einen scheinbar inneren Zusammenhang bilden, der das Ganze noch weit unter die Summe aller Teile stellt. Es läßt sich von den Kirchenväter Vieles halten. Aber Tertullian oder Augustinus waren große Schriftsteller. Der eine beschreibt das große kosmische Drama – als gelernter Jurist – wie einen grandiosen Gerichtsprozeß, indem er als Angeklagter, Ankläger und Veteidiger in Personalunion seinen welthistorischen Freispruch in brilliantem glasklarem Latein erwirkt. Und der Bischof von Hippo
begründete mit seinen Confessiones die literarische Gattung der – paradoxen – „allgemeingültigen“ – Nabelschau, ohne dieses werkimmanent jedenfalls stringente – buch kein Petrarca, kein Rousseau, kein Freud, kein Derrida…