Amnesty International in der DDR

Der Einsatz für Menschenrechte im Visier der Stasi

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Die 1961 gegründete Menschrechtsorganisation Amnesty International ist angetreten, politisch Verfolgten überall auf der Welt zu helfen. Seit Mitte der 70er Jahre, nach der Mitgliedschaft der DDR in der UNO und der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte von Helsinki, forderte Amnesty verstärkt auch bei der DDR die Menschenrechte speziell für Inhaftierte ein. Eine Kontaktaufnahme mit politisch Verfolgten, DDR-Bürgern, die wegen ihres Ausreisewunsches in die Fänge der Justiz und der Stasi geraten waren oder sich in Oppositionsgruppen organisiert hatten, war jedoch höchst schwierig und erforderte viel Fingerspitzengefühl, um dem Machtapparat keine Handhabe zu bieten und die Situation der Betroffenen womöglich noch zu verschlechtern. Erstmals werden Vorgehensweise, Aktionen und Ergebnisse der Arbeit von Amnesty International in der DDR von 1961 bis 1989 detailliert untersucht und dargestellt, Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt, Erfolge und Misserfolge benannt. Die Autorin hat dafür umfangreiches Archivmaterial gesichtet und zum Beispiel mit zahlreichen Akteuren der Menschenrechtsorganisation sowie ehemaligen politischen DDR-Häftlingen gesprochen.