An meine Kinder

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„An meine Kinder“ ist ein Vermächtnis. Entstanden aus der typisch mütterlichen Sorge, ob die denn grade eben mal so erwachsenen Kinder da draußen in der Welt bestehen können – ohne den elterlichen Rat.
Initiierend waren dunkle Winterabende, an denen mensch nicht wusste, ob man sich vor der Klimaerwärmung, den Tech-Konzerngiganten, vor künstlicher Intelligenz, Bürgerkrieg oder gleich dem großen Krieg fürchten soll oder vor allem zusammen.
Was also geschieht, wenn die Welt krachen geht oder mensch selber vielleicht einfach vor der Zeit stirbt?
Ein Ratgeber, Wegweiser durch dunkle Zeiten sollte es werden, allgemeingültig, in knappen Worten und im Mütter-Imperativ.
In den Sätzen sollte Sehnsucht schwingen nach einem Leben, das sich nicht im gedankenlosen Alltag verliert, die Mutmachen zum Aufbruch, die Kraft schaffen, um Regeln zu ändern.
Und das durchgängig und konsequent subjektiv.
Es geht um das Gefühl, das Ruder noch rumreißen zu können – und sei es nur im eigenen, kleinen Leben.

Und Ihr, Eltern: setzt Euch, denkt, schreibt Eure eigenen Sätze auf! Kurz und knapp. Im Prozess der Formulierung werdet Ihr feststellen, dass man sein eigenes Tun den Tag über wie von außerhalb beobachtet. Es ist eine großartige Übung, um zu sehen, was eigentlich von den eigenen Träumen, Werten und Idealen übriggeblieben ist.
Denn noch ist nicht alles verloren oder – um Schiller einmal mehr zu bemühen:

Alles zu retten, muss alles gewagt werden.

Nadia al Sibai

Dem Buch voraus ging eine Kleinserie von 6 Karten, die im Freundeskreis der Kinder verteilt wurden.
Wenige Monate danach nahmen genau jene Jugendlichen heimlich die Buchstabenstempel und brachten ihre Antworten auf diese Karten zu Papier – „An unsere Eltern“ findet Ihr auf den letzten Seiten.