Anmache

Erzählung

von

Keine reißerische Auseinandersetzung mit Pädophilie, sondern die stilistisch verdichtete Vision einer unmöglichen Liebe: Ein Mann liebt einen Jungen, der verwahrlost in einer feindseligen Umgebung aufwächst. Zwar werden die Wünsche des Mannes nicht Wirklichkeit, aber aus seiner erotischen Faszination heraus erschafft er ein Bild des Jungen, dem sich niemand entziehen kann.
Robert, die Hauptfigur der Bücher von Reinhard Knoppka, liebt pubertäre Jungs. Obwohl die vor Geilheit beinahe platzen und sicher keine Kinder mehr sind, gerät er damit als „Pädophiler“ ins gesellschaftliche Abseits, seine Liebe ist ein Drahtseilakt zwischen Sehnsucht nach Nähe und Angst vor Bestrafung. Robert liebt das Jungenhafte ohne jede Beschönigung, statt griechischer Götter sucht er dreckige Lümmel.
In der Erzählung „Anmache“ trifft er als Betreuer auf einen ziemlich gestörten und häßlichen Jungen, und erst allmählich entwickelt sich aus Mitleid und Verständnis eine seltene Form von Liebe.