Annas Geschichte

Roman

von

‚Es ist wie ein Wunder‘, hörte sie es flüstern an ihrem Ohr, ‚wir werden zusammen das Glück ausloten.‘ – So beginnt eine Liebesgeschichte, die gleich mehrfach merkwürdig ist. – Renate Thiemann-Gerold schildert, stark autobiographisch gefärbt, die Geschichte einer Frau, die in hohem Alter auf eine verwandte Seele trifft. Anna lernt als 80jährige den deutlich jüngeren Andrei kennen, ein Ballettmann, der seinerseits sofort weiß, daß er in ihr der Liebe seines Lebens begegnet ist. Kurzentschlossen nehmen sich beide heraus aus ihrer jeweiligen Lebenswelt und geben sich
42 Tage, um einander ihre Leben zu erzählen. – Während dieser Auszeit führt Andrei seine Freundin in die Welt seiner Kunst – und umgekehrt spricht Anna offen und ohne Ausflüchte von ihrem Leben, das von der Kindheit im Dritten Reich geprägt war und davon, daß sie als 12jährige den Kriegsbeginn erlebte: Warum sie zur Hitlerjugend ging, wie Nationalsozialismus und Krieg ihr Leben bestimmten, wie die braune Ideologie ihre Umgebung und ein Viertel Lebenszeit beherrschte. – Sie setzten ihren Weg fort. ‚Du bist noch nicht zufrieden mit unserem Gespräch, Anna?‘ Nein, Anna ist lange nicht zufrieden, zu viele Hintergründe und Umstände sind zu berichten, die heute, 60 Jahre nach Kriegsende, nicht mehr nachvollziehbar sind.