Ansichten von Aufsichten

'Es ist wie auf einer Bühne und man selbst steht in der Ecke und sieht zu.'

von , , , ,

Niemand geht in ein Museum, um die Aufsichten zu betrachten,
aber jeder, der in ein Museum geht, wird von den Aufsichten
betrachtet. Aus ihrer Nische des heimlichen Beobachters heraus
werden sie Zeuge eines Spektakels, in dem die Besucher kommen
und gehen. Aufsichten aus Berliner Museen erzählen aus ihrem
Arbeitsalltag, sie sprechen über das Leben und die Kunst – und
natürlich über die Besucher. Ergänzt, durchkreuzt und kontrastiert
werden ihre Ansichten von Fotografien, die sie porträtieren und
ihren Blicken folgen.

‚Einmal hat eine Mutter zu ihren Kindern gesagt: Wenn ihr nicht
immer brav in die Schule geht und lernt, endet ihr am Ende auch als Museumswärter wie der Mann dort.‘ Herr C.
‚Im Rittersaal muss man besonders auf die älteren Damen achten: Die fassen immer die Kettenhemden an, um zu überprüfen, ob die eins rechts zwei links gestrickt sind.‘ Frau A.

‚Ein schönes Projekt!‘
Roger Willemsen