Antonine Artaud

Genie und Abgrund

von

Es ist eine Sprache der Auszehrung, die er betreibt – und die sich auch in seiner physischen Existenz niedergeschlagen hat. Die Rede ist hier von Antonine Artaud, dem Begründer des ›Theater der Grausamkeit‹. Wie ist es möglich, dass das literarische Talent dieses Mannes dermaßen an den Rand gedrängt werden konnte? Heute kennen maximal noch die Spezialisten vereinzelte Theorien des besonderen und einzigartigen Schauspielers und Dichters. Antonine Artauds rätselhafter Tod – er starb mit einem Schuh in der Hand – sorgt für ein spannendes Bild. Zu Lebzeiten veröffentlichte der Dichter nur wenige Texte. Im Fokus dieser Biographie stehen neben der verschleppten
Rezeptionsgeschichte von Artauds Werk auch sein schwieriges Schicksal, sein bedingungslos humanistisches Engagement sowie dessen Kontextualisierung in zeitgenössischen theatralen und literarischen Diskursen. Neben den Aufzeichnungen aus dem Alltag wird hier auch ein intellektueller Zugang zu Artauds Biographie gefunden, die sich im politischen Denken im Paris der zwanziger Jahre sowie während des ersten Weltkriegs artikuliert.