Architectura Kotyrba

Säbener Straße und Allianz Arena

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Die Verbindung von Funktion und Gestaltung ist ein stetes Spannungsfeld, in dem sich die Architektur bewegt. Erst das Erreichen von Harmonie zwischen Zweck und Ästhetik stellt den Idealzustand her – ähnlich eines Fußballspiels. Doch unterliegt die Idee von Perfektion einem permanenten Wandel und duldet keinen Stillstand

Meist spiegeln Details Veränderungen wider, bevor sie ihren Ausdruck im Großen finden. In der Architektur zeigen meist die verhältnismäßig kleinen Bauaufgaben am differenziertesten mit ihrer Häufigkeit Entwicklungen auf. Von dem permanenten Fortschritt zeugen die Bauten am Vereinsgelände des FC Bayern München in der Säbener Straße. Ihre jeweiligen Entstehungsepochen beschreiben baulich den Werdegang des FC Bayern zu einem der größten und sportlich erfolgreichsten Vereine der Welt.

Weitaus anschaulicher manifestiert sich Architektur als Stein gewordene Philosophie und Weltanschauung der jeweiligen Zeit in Großbauten mit öffentlichem Interesse. Dem entsprechend waren Stadien über Jahrzehnte offen und ausschließlich für den Sport konzipiert. Dabei dienten sie als Austragungsort verschiedenster Disziplinen, wie das Münchner Olympiastadion mit seiner lockeren Zeltkonstruktion und seinen in die Landschaft übergehenden Außenanlagen. Eine aufgeschlossene, weltoffene Geste mit der die Olympischen Spiele 1972 die junge Bundesrepublik repräsentierten.

Mia san Mia, ganz dem Motto des FC Bayern entsprechend, besetzt die Allianz Arena mit ihrer leuchtenden Hülle selbstbewusst den Stadteingang im Münchner Norden. Allein auf Fußball ausgerichtet, bindet sie den Besucher mit ihrem atmosphärisch verdichteten Innenraum emotional ein. Als Zeichen des gewandelten Zeitempfindens ist das Stadion die konsequenteste und architektonisch gelungenste Gegenkompsition zum Olympiastadion.

Wie unterschiedlich und aus welchen Intensionen heraus Architektur entsteht und wächst, beschreibt diese Publikation über die Bauten des FC Bayern München.