Architektur Graz

Positionen im Stadtraum. Mit Schwerpunkt ab 1990

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Seit einigen Jahrzehnten ist die Grazer Architektur eigentlich nie mehr zur Ruhe gekommen. Sie hat bis heute typologisch, strukturell und formal ein unglaublich vielfältiges Netzwerk offener (Architektur-)Systeme zu installieren vermocht, gleichsam als Kontra-Indikation gegen architektonische Marginalien von Post- und Neo-Moderne. Die unglaubliche Vitalität der Grazer Architekturszene, welche ihr schon früh das Prädikat „Grazer Schule“ eintrug, erschöpft sich nicht in Stilen, sondern bringt stets aufs Neue „Haltungen“ hervor. Weder Kubus noch sein entfesseltes Pendant, weder das Statische noch das organisch Fließende, weder das handwerklich Gefügte noch das apparativ Montierte, weder der Hang zum Konstruktiven noch die Lust an Dekomposition oder Dekonstruktion, weder das Grellbunte noch das Monochrome machen die eigentlichen Qualitäten der Grazer Architektur aus. Befreite Räume, befreite Bilder humaner Weltentwürfe und unverwechselbare Setzungen im Stadtraum sind es vielmehr, welche das Bild dieser Stadt nachhhaltig bestimmen. Graz ist ein einziges „Archilab“, das seinesgleichen in Europa sucht.
Frank R. Werner