Ariadne Literaturbibliothek

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Denken statt ‚Gedenken‘:

Peter Ambros, jahrelang Pressesprecher der Jüdischen Gemeinde in Berlin, nimmt die deutsche Gedenkkultur unter die Lupe. Die auf dem politischen Parkett gern geforderte Kollektivscham geißelt er als so sinn- wie folgenlos: ‚Gerade in den berechtigten Fällen kommt die Scham anstelle der Taten.‘ Essayistisch beleuchtet er Widersprüche in der politischen Kultur, in intellektuellen Debatten und Antisemitismusdiskursen unserer Gesellschaft. Ambros plädiert gegen pauschale Schuldbekenntnisse, er belegt an vielen Beispielen, wie oberflächliche, ritualisierte ‚Vergangenheitsbewältigung‘ oft zu absurden Konsequenzen führt, und fordert energisch zum Quer- und Selberdenken auf.