Atalanta Läufer_in

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Man stelle sich vor, der schnellste Läufer der Welt wäre vielleicht gar kein Mann. – nach ihrem Debütroman „Dorn“ erscheint von Lilly Axster nun eine Geschichte rund um Queerness, Sans-Papiers und Wahlfamilien.

Just in dem Moment, als Lan mit einer Goldmedaille als schnellster Mensch der Welt ausgezeichnet wird, droht dieser Sieg gleich wieder hinterfragt zu werden – obwohl im Männer-Leistungssport, anders als bei den Frauen, eigentlich keine Geschlechtskontrollen vorgesehen sind. Also läuft Lan weg – einmal mehr, denn Lan ist bereits als kleines Kind, damals noch unter dem Kindernamen Ata, angesichts der ständigen Streitereien der Eltern als blinder Passagier auf einem Frachtschiff aus Lans Herkunftsland fortgegangen. Doch diesmal führt Lans Weg nicht in ein anderes Land – Lan entzieht sich vielmehr Erwartungen und Ansprüchen, findet für sich selbst heraus, auf welche Fragen Antworten wichtig sind und auf welche nicht, und begegnet nicht zuletzt Freundschaft und Liebe.

Ausgehend von der mythischen Figur Atalanta, der schnellsten Läuferin der Welt, entwickelt Lilly Axster in „Atalanta Läufer_in“ einen Roman von großer erzählerischer Stärke, in dem Orte und Menschen durch die außergewöhnliche Sprachkraft mit allen Sinnen erlebbar werden. Lilly Axster lässt eine völlig andere Figur Atalanta entstehen, deren Geschichte zugleich poetische und politische Auseinandersetzung ist.