Auf der Datscha

Eine kleine Kulturgeschichte und ein Lesebuch

von

Am frühen Morgen aus dem Haus treten – in den wilden, überwachsenen, noch im Schatten versunkenen Garten. Die Kühle, die Stille, das Rauschen der Blätter, das Aufblitzen der Sonne in den Bäumen, das Tanzen der Lichtflecken auf dem Gras. Auf die ersten Gäste warten, nichts vorhaben, nichts müssen, einfach in den Tag hineinleben – in einen Datscha-Tag. Sicher schaut jemand vorbei oder man geht zu den Nachbarn oder es kommen Gäste aus der Stadt: Im Grunde bedeutet die Datscha Zusammensein. Und noch viel mehr. Sie ist eine Institution, ein Stück russischer Geschichte und Kultur: Auf der Datscha lebten Anna Karenina und Oblomow, Turgenjews Familienvater ging hier der Liebe zur Nachbarin nach, und Gorki rechnete mit der Intelligenzija ab im Stück „Datschniki“, zu deutsch „Sommergäste“.
Im vorliegenden Band „Auf der Datscha“ erzählt Marina Rumjanzewa die Geschichte der Datscha, von ihren Anfängen unter Peter dem Großen bis in die heutige Zeit. Anschaulich begleitet und illustriert wird diese kleine Kulturgeschichte mit Texten aus der russischen Literatur, von Puschkin über Anton Tschechow bis Michail Schischkin und Tatjana Tolstaja. Und abgerundet durch einen Datscha-Bilderbogen auf der Innenseite des Umschlages.