Auf der Suche nach Sita

Neue Blicke in die indische Mythologie

Sita, die Heldin des Ramayana, entfaltete über Jahrhunderte eine enorm prägende Wirkung auf die Mädchen und Frauen Indiens. Sie sollten sein wie Sita: klug, tapfer, geduldig und vor allem ihrem Gatten gegenüber in jeder Lage loyal, ihm immer treu ergeben: die perfekte Ehefrau.
Die Essays, Interviews und Kurzgeschichten dieser Anthologie beleuchten die Rolle Sitas als Leitbild vieler Generationen. Sie untersuchen, wie Gandhi und Nehru Sita sahen und für ihren gewaltfreien Unabhängigkeitskampf einsetzten und wie sie auf die heutige junge Generation wirkt.
In Indien ist die Mythologie bis heute fest in das tägliche Leben integriert. Man kennt die Helden und Heroinnen der Epen, man identifiziert sich mit ihnen, sie wirken persönlichkeitsbildend bis in tiefe Schichten der Seele.
In dieser Anthologie wird das Leitbild Sita auf den Prüfstand gestellt: War sie wirklich so still, geduldig, fügsam, wie eine patriarchalische Tradition sie sehen will? Ihr gegenüber steht als Rollenmodell die starke, autonome, manchmal wütende Frau wie etwa Draupadi, eine der eindrucksvollsten Figuren im Mahabharata und Namenspatronin des Draupadi-Verlags.
Das Buch hilft zu verstehen, wie Inder, und besonders Inderinnen, denken und fühlen, welche Ideale und Vorbilder sie verinnerlicht haben und wie sie sich aus den Fesseln des Patriarchats herausarbeiten.