Aufsätze und Essays

in Einzelbänden

von ,

Mit der »Der Gott« wird einer der wichtigsten philosophischen Texte Lou Andreas-Salomés erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Entstanden 1909/10 legt er, gewissermaßen als Quintessenz ihrer Arbeiten zum Thema Religion, Zeugnis ab von einer emphatischen Daseinsbejahung: »Das Leben« mit all seinen Widersprüchlichkeiten erscheint als der höchste Wert und leitet sie bei der Suche nach einer neuen Religion für das glaubenslos gewordene Zeitalter.
Die einzelnen Kapitel spannen einen weiten Bogen. Seinen Ausgang nimmt er bei der individuellen Entwicklungsgeschichte des Menschen in der Kindheit. Über eine profunde geschichtliche Auseinandersetzung mit den großen Religionen des Westens und Ostens erstreckt er sich weiter auf die Kategorien des Er-Lebens und Mit-Lebens als den Formen der Vergewisserung von der Totalität »Gottes« und mündet schließlich in einer Aufhebung der Differenz von Leben und Tod.
Für das, was Lou Andreas-Salomé hier über einen »Gott« zu sagen hat, gebührt dieser ungewöhnlich vielseitigen und kundigen Intellektuellen fraglos auch innerhalb der zeitgenössischen Philosophie Beachtung.