Aus dem Deutschen Adelsarchiv

Nachtrag

Mit diesem Werk soll den Kriegstoten des deutschen Adels ein Denkmal gesetzt werden, das ihr Andenken nicht nur in den Familien selbst, sondern auch in allen heute noch lebenden Adelsgeschlechtern wachhalten soll. Zugleich ist es eine Dokumentation, die das Schicksal des deutschen Adels in dieser für uns so entscheidenden Periode unserer Geschichte verdeutlicht. Ebenso wird damit die Bilanz einer gemeinsam erlebten Katastrophe gezogen, die das ganze Ausmaß des Verlustes für alle Zeiten festhält. Die Höhe dieses Blutopfers liegt weit über dem Durchschnitt des gesamten Volkes. Eine sehr schmerzliche Feststellung, die jedoch geeignet ist, Wert und Bewährung dieser Geschlechter zu offenbaren.
Darüber hinaus soll nicht nur ein Sammelwerk aller Kriegstoten des Adels entstehen, vielmehr wird in wenigen Jahren dieses Buch die letzte Stelle sein, an der die Gefallenen und Kriegstoten verzeichnet sind. In den Bänden des „Genealogischen Handbuchs des Adels“ können ja, ebenso wie früher in den „Gothaischen Taschenbüchern“, die ohne Nachkommen gefallenen und gestorbenen Angehörigen der Adelsgeschlechter nur einmal nach ihrem Tode erfaßt werden. Auch aus diesem Grunde sollten die Bezieher des „Genealogischen Handbuchs des Adels“, wie überhaupt alle Adelsgeschlechter dieses Gedenkbuch in ihre Bibliothek aufnehmen.
Das Gedenkbuch enthält unter 8284 Namen 4690 Gefallene, davon 140 in Stalingrad, 1069 Frauen und 164 Kinder unter 15 Jahren, 422 im Luftkrieg Umgekommene, davon 97 in Dresden, 232 beim Einmarsch der Roten Armee Getötete und 453 Menschen, die in aussichtsloser Lage von eigener Hand starben.