Aus dem Hinterhalt

Satiren

von

»Ich darf zusammenfassen: Jazz ist lieblos, lässt Größe und Ernst vermissen, ist kindisch, spielerisch, flüchtig, vergänglich; also, ich müsste wirklich überlegen, wann und wo Jazz angebracht wäre. Vielleicht nach einer Operation, aus der Narkose erwachend?« (S. 13)

Karl Otto Mühls Prosa sitzt nicht selten der Schalk im Nacken. In den hier versammelten – in Buchform bisher unveröffentlichten – Satiren aus mehreren Jahrzehnten zeigt sich die wahre Kunst des Autors, das Treffende so einfach und knapp wie möglich zu sagen. Gerne verschwindet Mühl hinter seinen Figuren, auch um den Preis, dass er seinen Ich-Erzähler dem Spott aussetzt. Der Leser erlebt sein eigenes überraschtes Lachen und lacht schließlich befreit über sich selbst, den er unversehens in diesen Geschichten entdecken kann. Wo das der Satire gelingt, hat sie ihr Bestes geleistet

Aber auch Anderes gelingt diesen Miniaturen: sie erlauben uns Einblicke in Lebens- Landschaften; und manchmal bringen sie uns dazu, Mitgefühl oder Sympathie für ihre Figuren zu empfinden. Dann darf man ihnen nach der Lektüre auch lächelnd zuwinken.