Aus dem Sagenschatz Bayerns und Böhmens

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Diese Sammlung beinhaltet Sagen aus Ober- und Niederbayern sowie der Oberpfalz und Böhmen.

Der namhafteste deutsche Märchen- und Sagensammler und -erzähler in der Nachfolge der Brüder Grimm ist zweifelsohne der spätromantische Dichter Ludwig Bechstein (geboren am 24. November 1801 in Weimar, gestorben am 14. Mai 1860 in Meiningen). Zu seinen wichtigsten Werken zählt das 1853 erschienene „Deutsche Sagenbuch“. Darin hat Bechstein die staatliche Anzahl von 1000 Sagen zusammengetragen und wiedergegeben. Im Vorwort schreibt er: „Die Sage ist eine fromme Erhalterin und Närherin der Heimat- und Vaterlandsliebe, ein ureigenstes Gut des Volkes; sie treu zu pflegen ist den zu solcher Pflege Berufenen eine heilige Pflicht.
Auf mein eigenes Leben warf schon frühzeitig der Sage süßer wunderbarer Reiz sein Morgenstrahlen. Ich bin den Sagen viel und lange nachgegangen und nachgezogen. Vielleicht sieht mancher diesem Buche die Quelle eigner Wahrnehmung an, die am Ende noch mehr wert ist als die Quelle trockner Schriftüberlieferung.“ Zu den geographischen Räumen, die Bechsteins Sammeltätigkeit erfaßte, gehören auch die altbayerischen Provinzen (Ober- und Niederbayern, Oberpfalz) und Bayerns östliches Nachbarland Böhmen. Das vorliegende Buch vereinigt in sich sämtliche in den genannten Gebieten angesiedelten Sagen des „Deutschen Sagenbuchs“. Die beigegebenen historischen Städte- und Landschaftsbilder versetzen den Leser in die Zeit Bechsteins. Eine vom Herausgeber erstellte Bibliographie am Schluß des Bandes vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt des literarischen Schaffens Bechsteins.